112 Fahrzeuge hat der ADAC 2021 getestet – mit konventionellen und alternativen Antrieben. Ergebnis: Es gibt sehr viele gute Autos, aber auch einige Modelle, die gar nicht zu empfehlen sind. Hier kommt die große ADAC Bestenliste.
Im Test: 39 Benziner, 26 Diesel, 24 Hybride, 2 Erdgas- und 21 Elektroautos
Bestes Auto: der Elektro-SUV BMW iX3
Schlechtestes Auto: der elektrische Renault Twingo
Herzlichen Glückwunsch nach München: Unter allen 2021 beim ADAC getesteten Fahrzeugen hat der BMW iX3 am besten abgeschnitten. Und zwar summa cum laude mit einer herausragenden 1,7 als Gesamtnote – in den letzten fünf Jahren gab es kein Auto mit einer besseren Bewertung. Doch warum ausgerechnet ein SUV und noch dazu ein rein elektrisch angetriebenes?
Fast ohne Schwächen: BMW iX3 bester im Test
Ganz einfach: Der auf dem „normalen“ X3 mit Verbrenner basierende iX3 bringt schon mal all jene Vorteile seines Schwestermodells mit, die auch aus ihm ein gutes Auto machen. Viel Platz, hoher Fahrkomfort, gute Fahreigenschaften und ein hohes Sicherheitsniveau wurden ihm quasi ins Stammbuch geschrieben. Hinzu kommt bei der Elektroversion aber – und das dürfte viele SUV-Kritiker verwundern – sein sparsamer Antrieb. Im ADAC Ecotest, dem sich alle Autos mit allen Antriebsarten gleichermaßen unterwerfen müssen, kam der iX3 auf einen Durchschnittsverbrauch von 21,2 kWh auf 100 Kilometer. Die anfallenden Ladeverluste sind hier bereits berücksichtigt. Für ein Auto dieser Größe ist das ein wirklich guter Wert.
Weil auch die Reichweite mit 400 Kilometern im Test alles andere als mager ausfällt, gibt es mit dem Elektro-iX3 im Alltag kaum Einschränkungen, zumal sich seine Batterie dank bis zu 150 kW Ladeleistung an einer entsprechenden Schnellladesäule in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent füllen lässt. Hier hat sich in den letzten Jahren bei E-Autos enorm viel verbessert. Einziger Haken: Als Zugfahrzeug eignet sich der iX3 mit 750 Kilo Anhängelast noch nicht so gut wie ein Verbrenner.
ADAC Autotest 2021: Die Bestenliste
Viele gute Modelle im Autotest 2021
Wer sich nicht für ein Elektro-SUV erwärmen kann, erhält auch mit dem Zweitplatzierten Škoda Octavia TDI Combi ein annähernd perfektes Auto (Gesamtnote 1,8). Besonders Familien schätzen den Tschechen wegen seines guten Platzangebots und des vergleichsweise guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Und auf Rang drei befinden sich mit einer Gesamtnote von 1,9 gleich zwölf (!) Modelle: Vom Erdgas-Golf über zwei weitere Versionen des Škoda Octavia bis zum elektrischen Polestar 2 Single Motor, der deutlich besser abschneidet als sein Pendant mit Allradantrieb.
So eine hohe Anzahl an Top-Autos an der Spitze hat es im ADAC Autotest noch nicht gegeben. Unter dem Strich erhielten 86 Fahrzeuge die Note „gut“ (bis Note 2,5), nur 26 wurden schlechter beurteilt. Für die Kunden ist die hohe Dichte an guten Fahrzeugen eine sehr gute Nachricht.
ADAC Autotest: Das steckt hinter den Ergebnissen
Die ADAC Autotest-Ergebnisse beruhen auf akribischen Messungen: Mehr als 300 Prüfpunkte untersuchen die Testingenieure des ADAC Technikzentrums in Landsberg am Lech. Vom Platzangebot über die Sicherheit bis hin zum Schadstoff- und CO₂-Ausstoß reicht die Bandbreite.
ADAC Autotest: Das steckt dahinter
So sieht der Alltag einer Autotesterin beim ADAC aus
Die Verlierer im ADAC Autotest 2021
Und welche Fahrzeuge haben keine gute Leistung gezeigt? Am unteren Ende der Tabelle befinden sich vor allem Autos, die für eine sehr spitze Zielgruppe entwickelt worden sind, vergleichsweise wenig Nutzwert bieten oder bei der Sicherheit patzen. Sicherheit und Umwelt-/Ecotest wertet der ADAC als wichtigste der sieben Haupttestkriterien doppelt. Wer also hier schwächelt, landet automatisch weiter unten.
Renault Twingo Electric bildet das Schlusslicht
So ist es nicht verwunderlich, dass ein Ford Mustang mit vergleichsweise geringem Platzangebot und 5,0-Liter-V8-Motor unter der Haube (Testverbrauch 10,5 Liter Super) nur auf eine 3,0 als Gesamtnote kommt, selbst wenn er in Sachen Fahrspaß kaum zu toppen ist. Mit einer 3,7 ("ausreichend") liegt der Geländefloh Suzuki Jimny auf dem vorletzten Rang. Er wird nur noch als Zweisitzer angeboten, es mangelt an Komfort, der Verbrauch ist hoch und sein Bremsweg von gemessenen 44 Metern aus 100 km/h nicht mehr zeitgemäß.
Das Schlusslicht mit einer Gesamtnote von 4,1 bildet der elektrische Renault Twingo. Nicht nur wegen seiner geringen Reichweite von nur 150 Kilometern im Test eignet er sich nicht als Allroundfahrzeug. Auch das knappe Raumangebot im Fond und der kleine Kofferraum machen den peppig designten Viersitzer vorrangig zum Zweitwagen, dessen Einsatzgebiet lediglich kürzere Überlandfahrten oder der Stadtverkehr sind. Auf der Autobahn schmilzt die Reichweite noch schneller, eine CCS-Schnelllademöglichkeit für flottes Weiterkommen gibt es aber nicht. Zudem ist seine Sicherheitsausstattung nicht mehr up to date.
Gleicher Maßstab für alle Fahrzeuge
Alle Autos werden nach einem einheitlichen Maßstab bewertet. Der ADAC unterscheidet weder nach Antrieb noch nach Fahrzeugklasse. Die Bewertungen sind jeweils in Schulnoten angegeben. Die Sortierung erfolgt nach der Gesamtnote im ADAC Autotest, bei Notengleichheit nach Alphabet.
Ein kompletter Marktüberblick kann die Liste der 112 im Jahr 2021 vom ADAC getesteten Autos sicher nicht sein, sondern nur eine Auswahl aktueller Fahrzeuge. Sollte Ihr Wunschmodell nicht dabei sein, finden Sie es vielleicht unter den besten und schlechtesten Pkw im ADAC Autotest 2019 oder 2020 oder Sie schauen in die ADAC Datenbank.
Der ADAC Autotest bewertet allein die Produkteigenschaften und lässt den Preis außen vor. Der wiederum kommt in einer Extra-Auswertung zum Tragen: In derPreis-Leistungs-Hitlisteder 2021 getesteten Modelle.Hier ergibt sich eine völlig andere Reihenfolge.